Kram-Kammer

20 März 2007

Willensforschung und Dopamin

So, lange nichts mehr geschrieben...
Ich habe ein bisschen weiter gedacht und gelesen. Da bin ich über einen Text gestolpert, der sich mit dem freien Willen beschäftigt. Ich werde kurz erklären um was es darin geht und was die Kernaussage ist:

Dem Autor (Gerhard Roth) geht es darum aufzuzeigen, dass die Annahme der Philosophen, dem Willen folge die Tat, in deutlichem Widerspruch steht zu den Erkenntnissen der modernen Wissenschaften, insbesondere der Neurowissenschaften. Die haben nämlich durch verschiedene Tests herausgefunden, dass im Hirn zuerst die Areale aktiv sind, die z.B. eine Bewegung auslösen und erst dann die Areale im vorderen Stirnbereich aktiv werden, welche für das Bewusstsein verantwortlich sind. Also ist zuerst die Bewegung und erst dann das Bewusst werden dieser Bewegung. Auch wurden Versuche mit unterschwelliger Stimulation (maskierte Reize) und Hypnose gemacht worauf die Versuchspersonen Handlungen ausführten, die sie für ihre willentliche Handlung hielten.
Weiter führt er aus, dass auf biologischer Ebene das Hirn quasi Vorentscheidungsmuster in sich trägt. Diese wurden über die Jahre an trainiert und in verschiedenen Arealen im Gehirn gespeichert. In jeglicher Situation führt nun das Hirn ein Abwägen über die verschiedenen Möglichkeiten ab und die abgespeicherten möglichen Folgen und vergleicht Reize aus dem Körper mit Mustern aus dem Gedächtnis.
Weiter der Autor...
Der gesamte Informationsfluss durch die Basalganglien im Zusammenhang mit Handlungsplanung und Handlungssteuerung wird durch ein komplexes Wechselspiel zwischen erregendem und hemmendem Input bestimmt, in das sich der neuronale Überträgerstoff Dopamin (AHA!) als Modulator einschaltet. Eine erhöhte Dopaminausschüttung durch Neurone der Substantia nigra (pars compacta) in das Striatum resultiert letztendlich in einer Enthemmung der thalamischen Kerne, die zur Großhirnrinde zurückwirken, und damit zu einer Verstärkung motorischer Aktivität in der Großhirnrinde.
Hier kommt also wieder mein Dopamin ins Spiel. Es ist direkt beteiligt am Entscheidungsprozess...

Dieser Prozess der kontrollierten Dopaminausschüttung steht seinerseits unter Kontrolle der so genannten ventralen oder limbischen Schleife: Über diese Schleife wirken die unbewusst agierenden limbischen Zentren auf unser Bewusstsein ein, und zwar in Form des Auftauchens von positiven und negativen Gefühlen, Absichten und der Stärke des Wunsches, diese zu verwirklichen. Wichtig hierbei sind vor allem Amygdala und Hippocampus. Die Amygdala ist das wichtigste Zentrum für das Entstehen und die Kontrolle von Gefühlen und für emotionale Konditionierung. Sie registriert, in welcher Weise bestimmte Handlungen und Ereignisse positive oder negative Konsequenzen für den Organismus nach sich ziehen, und speichert dies ab. Beim Wiedererleben der Ereignisse werden diese Bewertungen aufgerufen, und wir erleben dies über Bahnen, die die Amygdala zur Großhirnrinde schickt, als positive oder negative Gefühle, d.h. als Antrieb oder Vermeidung. Der Hippocampus ist der Organisator des episodisch-auto­biographischen Gedächtnisses und registriert den jeweiligen Kontext der Ereignisse. Amygdala und Hippocampus arbeiten arbeitsteilig, indem die Amygdala die eigentliche emotionale Bewertungsfunktion ausführt und der Hippocampus Details des Geschehens und deren räumlichen und zeitlichen Kontext hinzu gibt.

Diese Verkettung von Amygdala, Hippocampus (sowie anderer hier nicht genannter limbischer Zentren), ventraler und dorsaler Schleife hat zur Folge, dass beim Entstehen von Wünschen und Absichten das unbewusst arbeitende emotionale Erfahrungsgedächtnis...

...das erste und das letzte Wort hat.

Das erste Wort beim Entstehen unserer Wünsche und Absichten, das letzte bei der Entscheidung, ob das, was gewünscht wurde, jetzt und hier und so und nicht anders getan werden soll. Diese Letztentscheidung fällt 1-2 Sekunden, bevor wir diese Entscheidung bewusst wahrnehmen und den Willen haben, die Handlung auszuführen.

Nun, das war ein kleiner Einblick in die "Willensforschung".
Meine Erkenntnis von heute: Dopamin ist eng verknüpft in diesem Prozess. Es "belohnt" uns, wenn wir etwas gutes erlebt/getan haben wodurch im Gedächtnis diese Handlungsweise als "lohnenswert" abgespeichert wurde. In der nächsten ähnlichen Situation wird diese Handlungsweise wohl eher bevorzugt.

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12 März 2007

Glückshormon ist kein Hormon

Ich war selber ziemlich überrascht. Die Glückshormone sind keine Hormone.
Dopamin und Serotonin sind nämlich Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, und keine Hormone. Hormone werden über weite Strecken durchs Blut transportiert, wärend Neurotransmitter die Botschaften von einer Nervenzelle zur anderen übertragen. Das sind sehr kurze Distanzen.

Hormone sind z.B.:
Cortison, Insulin, Adrenalin, Testosteron und Östrogen

Neurotransmitter sind z.B.:
Dopamin, Serotonin, Acetylcholin und Noradrenalin.

Phenyletylamin ist zwar dem Dopamin sehr ähnlich, aber bis jetzt ist es für mich ziemlich mysteriös. Ich konnte noch nicht herausfinden, ob es überhaupt im Körper ausgeschüttet wird, oder nur z.B. in Schokolade vorkommt. Fest steht: Es macht uns glücklich :-)

Ich bin gespannt, welcher der genannten Stoffe nun denn einen Handlungsleitende Wirkung hat...

09 März 2007

Phenylethylamin - das Liebes-Hormon

Phenylethylamin (PEA) ist für das Verliebtsein verantwortlich. Für die Schmetterlinge im Bauch und das Begehren des Partners. PEA ist in Bittermandelöl und Schokolade vorhanden und sie ist als Grundgerüst in zahlreichen halluzinogenen Drogen enthalten.

so rauschhaft die Wirkung der körpereigenen Droge auch sein mag, sie hält nicht lebenslang an. "Nach spätestens zwei bis vier Jahren gewöhnen sich die Nervenenden im Gehirn an die erhöhten PEA-Werte", versichert Arthur Aron von der New Yorker Universität in Stonybrook. Der Reiz klinge ab und die Phase der Verliebtheit sei - zumindest neurochemisch betrachtet - vorüber. "Für manche ist es das Ende der Liebe, und Langeweile setzt ein - für andere ist es aber erst der Anfang", versichert der polnische Chemiker Janusz Wisniewski von der Universität Warschau. Seiner Meinung nach verkörpert diese Phase einer Partnerschaft den Übergang von romantischer Liebe zum komplexen Glück einer gereiften Beziehung.

Manche Menschen leiden allerdings unter zu schnell verfliegender PEA und werden zu sogenannten "Attraction Junkies". Das sind liebessüchtige Menschen, die sich nichts sehnlicher als eine Beziehung wünschen und sich von einer Affäre in die andere stürzen. Ähnlich wie Drogenabhängige leiden sie häufig unter Depressionen. US-Psychiater vermuten bei liebeskranken Menschen eine Störung im Leitungsnetz der Gefühle, vor allem ein Verlangen nach PEA. Sie verabreichten einigen Patienten Monoaminoxidase-(MAO)-Inhibitoren, die zu den Antidepressiva gehören und die rasche Aufspaltung von PEA im Körper verhindern. Damit erhöhen sie den PEA-Spiegel im Blut. Die Ergebnisse waren vielversprechend: Patienten, die mehrere Wochen MAO-Inhibitoren erhielten, begannen ihre Partner sorgfältiger auszuwählen und konnten sogar ohne Partner wieder glücklich sein.

PS: Ein Klick auf die Werbung, und ihr unterstützt mein Sackgeld :-)

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08 März 2007

Spruch des Tages

Manchmal ist es eben doch so, dass ein wenig "Rückbesinnung" helfen kann...

Wenn Du Dich einmal klein, nutzlos, beleidigt oder depressiv fühlst, dann denke immer daran:

Du warst einmal das schnellste und erfolgreichste Spermium in Deiner Gruppe!


Übrigens: Das Leben begann durch einem Orgasmus an Dopamin und Serotonin :-D

05 März 2007

Einfaches Projektmanagement

Wieder mal eine kleine Meldung.

Wer für kleine Projekte oder sich selber ein einfach zu bediendendes Projektmanagement-tool braucht, der sollte folgende Seite ausprobieren:

www.grips-todo.de

Ich bin begeistert (Dopamin-Ausstoss!) ;-)