Kram-Kammer

09 März 2007

Phenylethylamin - das Liebes-Hormon

Phenylethylamin (PEA) ist für das Verliebtsein verantwortlich. Für die Schmetterlinge im Bauch und das Begehren des Partners. PEA ist in Bittermandelöl und Schokolade vorhanden und sie ist als Grundgerüst in zahlreichen halluzinogenen Drogen enthalten.

so rauschhaft die Wirkung der körpereigenen Droge auch sein mag, sie hält nicht lebenslang an. "Nach spätestens zwei bis vier Jahren gewöhnen sich die Nervenenden im Gehirn an die erhöhten PEA-Werte", versichert Arthur Aron von der New Yorker Universität in Stonybrook. Der Reiz klinge ab und die Phase der Verliebtheit sei - zumindest neurochemisch betrachtet - vorüber. "Für manche ist es das Ende der Liebe, und Langeweile setzt ein - für andere ist es aber erst der Anfang", versichert der polnische Chemiker Janusz Wisniewski von der Universität Warschau. Seiner Meinung nach verkörpert diese Phase einer Partnerschaft den Übergang von romantischer Liebe zum komplexen Glück einer gereiften Beziehung.

Manche Menschen leiden allerdings unter zu schnell verfliegender PEA und werden zu sogenannten "Attraction Junkies". Das sind liebessüchtige Menschen, die sich nichts sehnlicher als eine Beziehung wünschen und sich von einer Affäre in die andere stürzen. Ähnlich wie Drogenabhängige leiden sie häufig unter Depressionen. US-Psychiater vermuten bei liebeskranken Menschen eine Störung im Leitungsnetz der Gefühle, vor allem ein Verlangen nach PEA. Sie verabreichten einigen Patienten Monoaminoxidase-(MAO)-Inhibitoren, die zu den Antidepressiva gehören und die rasche Aufspaltung von PEA im Körper verhindern. Damit erhöhen sie den PEA-Spiegel im Blut. Die Ergebnisse waren vielversprechend: Patienten, die mehrere Wochen MAO-Inhibitoren erhielten, begannen ihre Partner sorgfältiger auszuwählen und konnten sogar ohne Partner wieder glücklich sein.

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