Kram-Kammer

20 Oktober 2006

Fahrt Velo

Täglich muss ich 75 min. pro Weg im Auto sitzen um zur Arbeit zu kommen. Das mag für manch einen kein Problem sein, der sich bei einem Arbeitsaufenthalt z.B. in den USA jeden Tag 2 h pro Weg ins Auto setzen musste. Oder vielleicht auch nicht für gewisse Leute in Südafrika, die 3 h im Bummelzug unterwegs sind und dann auch noch 10 h arbeiten. Aber mit denen will ich mich auch gar nicht vergleichen. Oder hat jemand von diesen Leuten sich bewusst entschieden "Yeah, ich geh möglichst weit von meine Wohnort entfernt arbeiten!"? Wohl eher nicht. Ich gehöre auch nicht zu jenen. Gewisse Gründe führten nun mal zum Pendeln und nun fahre ich.
(Ok, das ist nicht wirklich gemeint...)

Ich fahre hinter besoffenen Lastwagenfahrern, ängstlichen Grossmütter- und vätern, vor drängelnden Rasern und unfähigen sonstigen Sonntagsfahrern! Es ist nicht jeden Tag gleich schlimm, aber eins ist mir aufgefallen: Nahe der Stadt in deren Nähe ich arbeite, kommen, je näher ich ihr jeweils komme, immer mehr Autos auf die Autobahn. Und interessanterweise sind es gerade diese Autofahrer, die mir das Leben schwer machen. Sie haben das Gefühl, dass 125 km/h schneller ist als 120 km/h (Auf 10 km Autobahn macht es 2 min. aus!). Sie meinen, dass nah auffahren dazu führt, dass alle 20 Autos vor mir schneller fahren. Sie bekommen Panik, wenn sie an einem Lastwagen vorbeifahren müssen und... sie sind alle gestresst. Es ist wie in einer Stampede wildgewordener Rinder (Rinderwahnsinn?) und ich mittendrin. Super.
Aber ich habe meine Rolle gefunden: Wenn ich genügend von denen ärgere, dann fahren sie in Zukunft vielleicht lieber mit dem Velo zur Arbeit ;-)
So gesehen bin ich ein grüner Aktivist, trotz meiner 1800 Liter Benzin pro Jahr die ich verheize. :-)